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Dr. med. Andrea Rejzek

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Oberärztin am Landesklinikum St. Pölten



Worst Case bei Fettabsaugungen

Nadja ab del Farrag schockierte beim Wiegen für das Promiboxen im Fernsehen im Bikini mit dunklen Verfärbungen und Dellen am Bauch. Sofort werden Vermutungen angestellt, ob dies das verpatzte Ergebnis einer Fettabsaugung ist. Bereits im Jahr 2010 soll „Naddel“ einen solchen Eingriff gehabt haben. Sind das die Spuren?

Hier geht es zu den Bildern…

Solche Dellen und Verfärbungen kommen nicht oft vor nach einer Fettabsaugung, gehören aber bestimmt zu den schlimmsten Fällen, die bei einem solchen chirurgischen Eingriff passieren können.

Wenn ich als plastische Chirurgin solche Bilder sehe, gehen mir einige Gedanken durch den Kopf. Natürlich gibt es mehrere Faktoren dafür, warum so etwas passieren kann. Wenn wir davon ausgehen, dass die Dellen an Nadja ab del Farags Körper tatsächlich von einer missglückten Fettabsaugung stammen, kann nicht sofort davon ausgegangen werden, dass der plastische Chirurg, der den Eingriff vorgenommen hat, alleine an dem Ergebnis schuld ist. Oft treten Komplikationen auf, die nicht vorhersehbar sind und an denen niemanden die volle Schuld trifft. Auch muss man sich vor Augen führen, dass der Patient nach einem solchen Eingriff – im Normalfall – die volle Unterstützung, Nachbehandlung und Nachkontrolle geboten bekommt, die er braucht DENNOCH ist er natürlich in gewisser Weise auf sich selbst gestellt. Denn der plastische Chirurg kann mit Rat und Tat zur Seite stehen und nach bestem Wissen und Gewissen beraten; tatsächlich daran halten muss sich aber dennoch der Patient selbst. Nach einer solchen Operation gilt es einfach, gewisse Dinge zu beachten, um ein unbefriedigendes Ergebnis möglichst zu vermeiden.   Generell gilt nach einer solchen OP: Geduld und Schonung! Nach einem Eingriff wie einer Fettabsaugung ist es vollkommen natürlich, dass sich der Körper erst wieder erholen muss.                                                                                        Besonders wichtig ist das Tragen einer Spezialkleidung (Kompressionskleidung) in den ersten 6 Wochen nach der Operation. Diese muss Tag und Nacht anbehalten werden. Zum Duschen – das ab 24-48 Stunden nach der Operation wieder erlaubt ist – darf die Kompressionswäsche abgelegt werden. Ideal ist es, wenn Sie am Ende des Duschbades die operierten Körperstellen kalt oder kühl abduschen. Dies hat einen schmerzmindernden und straffenden Effekt auf das Bindegewebe.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Auf Solarium und intensive Sonnenbestrahlung sollte in der ersten Phase nach der Operation auf jeden Fall verzichtet werden, denn dies kann zu bräunlichen Verfärbungen der Haut und Narben führen, die auch dauerhaft sein können. Auch ein Jahr nach der Operation sollte noch ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (sun blocker) verwendet werden, um ebendiese Verfärbungen zu vermeiden.In den meisten Fällen sollte die Narbenbildung problemlos verlaufen und nur kleine, kaum sichtbare Narben zurückbleiben. Auch solche Unebenheiten treten äußerst selten auf; dann nämlich, wenn Fett ungleichmäßig abgesaugt wird oder kleinere Depots zurück bleiben. Meist können diese jedoch gut nach korrigiert werden.

Also keine Sorge: Bilder wie diese sind wirklich der WORST CASE und keinesfalls die Regel!
Herzlich,

Ihre Dr. Andrea Rejzek



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